JETZT IST ALLES - ALLES IST JETZT
(Installation, 2005)

 

Bilder: Gisela-Ethaner Schelble

 

Audivisuelle Arbeit
von Gisela-Ethaner Schelble
und Javier Hagen

Ausstellungen:
Frühjahrssalon 2006 FJK Bad Honnef - www.netzwerkjungekunst.de
Projektraum M54 Basel 2005
Banca Popolare di Sondrio Basel 2005

Form:
DVD (Diashow)
Dauer: 4'45''
Bildbearbeitung: Gisela-Ethaner Schelble
Musik/Ton: Javier Hagen
Fotos: Gisela-Ethaner Schelble, Javier Hagen
Sprecher: Gisela-Ethaner Schelble, Javier Hagen
Filmschnitt und Montage: Gisela-Ethaner Schelble, Javier Hagen

Video:
jetzt ist alles - alles ist jetzt (Impression)


Konzept:

In unseren gemeinsamen Arbeiten spielen die Verbindungen von Traum und Alltag eine zentrale Rolle, insbesondere deren Synchronizität. Wir gehen darin den Fragen nach: Wie erleben wir Traum und Alltag, Besonderes und Vertrautes? Wonach unterscheiden wir Traum und Alltag? Sind Umwege vom Traum zum Alltag und umgekehrt eigene Wege, Irrwege, die die Möglichkeit bieten ein Gebiet im Jetzt weitläufiger oder enger einzukreisen und sich Wahlmöglichkeiten zu schaffen? Bietet das Ausleuchten der Verbindungen von dieser Welt und Anderswelten an: Ortskundiger im Jetzt zu werden? Wann/Wie geht Alltag in Traum über und umgekehrt? Wie bedingen sich beide Welten, inwiefern sind sie unabhängig voneinander? Ist eine Gleichzeitigkeit von Traum und Alltag denk-, fühl- und erlebbar? Traum als Projektionsfläche aus dem Alltag heraus (Utopie). Alltag als Massstab für die Umsetzung der Träume (Realität). In der Auseinandersetzung mit diesen Fragen (in Bildern, Fotografien, Collagen, Computergrafiken, alltäglichen Gesprächsaufzeichnungen, ein Telefonat, Musik) kristallisiert sich das Bedürfnis nach Differenzierung heraus, um den zahllosen feinen Übergängen von der einen Welt zur anderen nachzuspüren - auf der spielerischen Suche nach einer schwebenden Leichtigkeit des Seins, in welcher Sicherheiten als vermeintliche unterspült werden.


Inhalt:


Die Bilder zeigen einen Streifzug durch die Welt der süßen Träume und Phantasien, dem "faden" oder "salzigen" Geschmack der alltäglichen Gegebenheiten und der Verknüpfung merkwürdiger Vorkommnisse von Jetzt bis zum nächsten Jetzt - Dass uns auf dem Weg durch die Geschichte des Jetzt dennoch ab und zu Rehe, UFOs und Alltagsaliens, eine Rose auf der Toilette begegnen liegt daran, dass im folgenden zwischen Alltag, normalen Abläufen, Utopie, Fantasy nicht getrennt wird. Konstruktives geht in Amorphes über.

Die Musik legt einen Weg von der "virtuellen" zur "realen" Welt zurück: Sie beginnt bei elektronisch generierten Klängen, die sich allmählich mit gesprochenen Alltagsszenen vermischen. Beide Welten sind immer präsent, jedoch immer wieder in anderen Kräfteverhältnissen zueinander. Formal sind drei Teile zu je 1'30'' zu hören - dazu 15'' Nachspann.

1. Teil: Basston & Kreismotiv in verschiedenen Klangfarben, verzerrter Techno-Drumloop - darüber schichtet sich mit dem Auftauchen der UFO-Bilder eine kleine Funk-Einlage.
2. Teil: Basston & Kreismotiv - darüber ein Tonmitschnitt, wie die beiden Künstler sich beim Filmschnitt absprechen.
3. Teil: Basston, darüber virtuelles Telefon/Hupe, Strassengeräusche nachts, zufälliges Telefongespräch.

Die Bild-/Filmdramaturgie der DVD-Diashow arbeitet mit verschiedenen Ebenen, die aufeinander geschichtet werden. Jeweils 2 Ebenen nehmen in kontrapunktischer Weise aufeinander Bezug (rhythmische Verdichtung/Auflösung, polare Farben etc.). Die Kontrapunkte bewegen sich aufeinander zu und wieder voneinander weg - deren Schnittpunkte sind als Metapher für die Wahrnehmung der Gleichzeitigkeit / Gleichwertigkeit zu verstehen.